03.03.22

Sommerliches Genussklettern an der Martinswand: Emmentaler (4 SL, V) und Bronchitis (5 SL, V+)

Trotz des Ausbruchs des Kriegs in der Ukraine geht es nach längerer Überlegung ob der Sinnhaftigkeit einer Bergunternehmung heute mit Joseph im kalendarischen Winter an die sonnenverwöhnte Martinswand im Inntal. Wir finden perfekte Verhältnisse bei sommerlichen Temperaturen am Fels vor. Am Ende des Tages sind wir dankbar, die Freiheit, eine solche Unternehmung spontan angehen zu können, genießen zu dürfen.

Los geht es nach Zufahrt über Garmisch am leeren Parkplatz des AV-Klettergartens unter der Wand. Nach 10 Minuten Zustieg stehen wir am Einstieg unserer ersten Route "Emmentaler" (4 SL, V).

Entspannt geht es am bereits wohltemperierten Fels in der ersten Seillänge einfach nach oben. Da der Seilzug bereits beträchlich ist, mache ich am ersten Stand der Route "Flotter Dreier", die man im letzten Drittel der ersten Seillänge kreuzt, Stand.


Hier geht es in der 2. SL hoch

Traumtagerl

Von hier steigt Joseph die zweite plattige Länge ...

... vor.

In der dritten Länge folgt die erste "richtige" Kletterstelle - eine griffige, kurze Stufe (IV+/V-).

Rückblick 3. SL nach der kurzen Stufe


In der vierten und letzten Länge folgt ganz am Schluss nach leichtem Gelände zuvor abermals eine griffige kurze Stufe (V).

Am Ausstieg genießen wir die Aussicht und ...

... wechseln die Schuhe.

 
Auf dem markierten Fußabstieg ...

... erreichen wir schnell wieder den Wandfuß, wo wir erstmal eine Vesperpause einlegen. Während unserer Pause kommen aus den nun bekletterten Routen am Vorbau immer wieder Steine runter, weshalb die Pause nicht länger als nötig ausfällt. Ein Helm ist in den Vorbaurouten aus meiner Sicht unerlässlich!

Als nächstes nehmen wir die Route "Bronchitis" (5 SL, V+) in Angriff.

Im Gegensatz zur Emmentaler geht es hier gleich ein wenig steiler los und auch an schönen Wasserlöchern in der zweiten Länge weiter.

In der dritten Länge wird uns die Nähe der Nachbarrouten zum Verhängnis und wir steuern fälschlicherweise einen Stand der "Maxl's Gamsrevier" an, bemerken und beheben unseren Fehler aber gleich.

Zu weit rechts in der Maxl's Gamsrevier

Jetzt am richtigen Stand

Die Schlüsselstelle in der vierten Länge ist meinem Empfinden nach sehr gut eingebohrt, da man die Schwierigkeiten klettern muss und die Hakenabstände ok, aber nicht übertrieben eng sind. Ich muss an der plattigen Stelle erst ein bisschen probieren und der Reibung an den schon gut polierten Tritten Vertrauen schenken bevor es drüber weg geht.

Schlüsselstelle Bronchitis von oben

Danach geht es umkompliziert weiter ...


... zum Ausstieg unter der Hauptwand, ...

... wo wir abermals die Ausblicke genießen.



Zurück am Wandfuß treffen wir noch ein absolut zahmes Rudel Gämse ...






 ... bevor es runter zum Parkplatz geht, wo wir leider mitkriegen, dass es gerade einen Unfall in einer der Sportkletterrouten gegeben hat. Auch in unserem kleinen Mikrokosmos können Freude und Unglück so eng beisammen liegen ...

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