Über den Kopftörlgrat auf die Ellmauer Halt, den höchsten Kaisergipfel, steht im Alpenvereinsführer Kaisergebirge (1978) geschrieben: "[...] ausgesprochen interessante, anregende Kletterei mit schönen Ausblicken nach N und S, schönste Gratüberschreitung im Kaiser, meist fester Fels, [...]". Im damaligen Führer ist die Schwierigkeit der Führe mit III bewertet, heute wird eine Stelle der letzten Seillänge durch einen Kamin auf die Ellmauer Halt eher im unteren vierten Grat verortet.
Die Vorfreude auf die Tour wird nur durch die schwankende Wettervorhersage getrübt, die sich schlußendlich bei durchwachsenem, zumindest stabilem Wetter einpendelt, das es für diese Unternehmung, die "in ihrer Länge häufig unterschätzt" werde (DAV Führer), benötigt. Da wir uns größtenteils auf die ca. 1.400 Klettermeter der Tour konzentrieren und diese genießen möchten, sind eingeschränkte Aussicht und spärliche Sonnenstunden nicht ausschlaggebend für ein schönes Erlebnis am Berg, das uns diese klassische Gratüberschreitung, erstbegangen von G. Leuchs im Alleingang am 25. Juni 1900, heute beschert.