Die Ostwand der Watzmann Mittelspitze weist eine Höhe von ca. 700 m, und somit ca. 1100 m weniger als die berühmte Ostwand der Südspitze, auf, was ihr die Bezeichnung der kleinen Ostwand einbrachte. Durch diese Wand zieht ein schon beim ersten Anblick während des Zustiegs zum Watzmannkar deutlich erkennbares Band, welches den Aufstiegsweg durch die Wand vorgibt. Die Dimensionen des von Wasserrillen zerfurchten Wiederbands werden erst bei dessen Begehung deutlich und unterstreichen dessen einzigartigen Charakter und vor allem die Ausmaße der ostseitigen Wände des Watzmann.
16.08.16
Guffert Westgrat
Der Westgrat des Guffert bietet tolle Kletterei in festem Fels bis zum III. Grad, die sich durch einen latschigen Zustieg aber erst verdient werden muss.
13.08.16
Vorderberg- und Hocheishörnl
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Hocheishörnl |
Meine heutigen Ziele liegen tief in der Kernzone des Nationalpark Berchtesgaden und sind Teil der Hocheisgruppe. Das Vorderberghörnl wird im Winter öfter als Skitourenziel bestiegen und auch im Sommer häufen sich mittlerweile die Einträge im Gipfelbuch. Das Hocheishörnl wiederum wird wohl meist nur im Rahmen der Hocheisumrahmung bestiegen, dem neueren AVF Berchtesgadener Alpen ist es nur die Bemerkung "kein Anstieg unter dem III. Schwierigkeitsgrad" wert. Es konnte somit von einer einsamen Tour ausgegangen werden, was genau meinem Geschmack entpricht.
03.08.16
Sonntagshorn Nordgrat und Reifelberge Überschreitung
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Sonntagshorn Nordgrat im Profil |
"Das Sonntagshorn ist der höchste Berg der Chiemgauer Alpen. Aus mancher Sicht ist er auch der schönste - von Norden eine ebenmäßige Pyramide, von Süden reichen Wiesen und Latschen bis zum Gipfel hinauf.
Am Sonntagshorn, den Reifelbergen und bis hinüber zum Dürrnbachhorn scheiden sich Nord und Süd eines Berges so drastisch wie selten irgendwo im Bayerischen Land. Auf der Sonnenseite ist alles grün, am Hauptgipfel borstiges Gras von Rindern und von Menschen vertreten, an den anschließenden Reifelbergen latschenverstrüppt. Im Sommer alles heiß, sonnig, voller Wuchs und Licht.
Auf der anderen Seite aber, im Norden, bricht es bös hinab. Da zerfällt der Berg mit Geschröf, abschüssigen Platten und Steilgeröll. Wild und tot und kalt und im Schatten. Die Erosion der Jahrtausende hat tiefe Furchen geschürft. Die drei gewaltigsten heißen die Kraxenbachgräben.
Das Sonntagshorn und seine Trabanten sind Schulbild für Formationen, für Gestalt und Zerfall.
Man muss Geschröf und Latschenverhau besonders lieben, also man muss schon zu den masochistischen Bergsteigern zählen, um in solcher Wüstenei herumzukraxeln.
Man muss so ein Kerl wie der alte Lehrer Gmelch sein. Er suchte sich Wege durch diese Ode der tausend Meter hohen Nordfluchten."
- derchiemgauer.de/Sehenswuerdigkeiten/bergeruhpolding.htm; Abruf 03.08.2016