
Den Südgrat der Fallbachkarspitze (oder Große Wechselspitze) hatte ich letztes Jahr bei meiner Tour auf den Großen Bettelwurf via Osteck wegen der starken Sonneneinstrahlung und Wärme zu Gunsten des schattigen Normalwegs dankend ausgelassen. Heute zum Winterende stehen die Vorzeichen anders - eine sonnige Südseite ist gefragt. Da bestes Bergwetter mit 11 Sonnenstunden vorhergesagt ist, bietet es sich an, Verpasstes nachzuholen. Mit Joseph und Severin sind schnell zwei Gefährten gefunden, die auch Lust auf eine erste anspruchsvollere Krxlei in der neuen Saison haben.
Los geht es am Parkplatz Walderbrücke in Absam zunächst der Beschilderung zur Alpensöhnehütte folgend. Auf dem schönen Steig in der staubtrockenen Südflanke gewinnen wir bald an Höhe ...
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Blick auf die andere Seite des Halltaleingangs zum Hochmahdkopf
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Weiteres Anstiegsgelände |
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Halltal |
... und erreichen die Merkelrinne, ...

... die man bald nach links raus verlässt.
Oberhalb geht es in einem Schuttfeld sonnenexponiert weiter aufwärts. Zum Glück sind die Temperaturen heute noch moderat.
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Stempeljoch mit Spitzen und Halltaler Roßkopf
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Über kurze Krxlstellen erreichen wir so nach 1:45 h den Gipfel der Hüttenspitze.
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Severin am Vorgipfel der Hüttenspitze
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Foto von Severin mit mir am Hauptgipfel der Hüttenspitze, links sieht man über den Latschen schön den geschwungenen Südgrat der Fallbachkarspitze.
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Nach einer Vesperpause legen wir die Helme an und steigen ab in die Wechselscharte. Die schattseitige Rinne (II) ist teils noch mit Schnee gefüllt, aber nicht vereist, so dass der Abstieg ohne Komplikationen möglich ist. Nur kalt wird es hier insbesondere an den Händen schnell, ...
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Nach der schattseitigen Rinne
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Joseph am Ausstieg aus der Rinne
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... aber wir kehren nach der Rinne sofort zurück in die Sonne.
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Rückblick zur Rinne
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Rückblick Hüttenspitze aus der Wechselscharte
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Aus der Wechselscharte geht es an den Drahtseilversicherungen die Nägelwand hoch ...
... und anschließend - kräftezehrend wie immer - steil durch das Latschenfeld am Abzweig ins Fallbachkar und zur Kleinen Wechselspitze vorbei ...
... zur Verzweigung (Stöcke in Steinmann) Normalweg (links) und Südgrat, der uns schneefrei mit perfekten Verhältnissen lockt.
Der Südgrat besteht insbesondere im unteren Teil aus mehreren Rippen und Nebengraten. Tendenziell hält man sich eher rechts in Rinnen neben den Rippen bis man zum Ansatz des Hauptgrats gelangt.
Die Wegführung bereitet uns keinerlei Probleme, da stets offensichtlich. Bald gilt es einige steilere, kurze Aufschwünge (II) zu erklettern.
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Rückblick über den unteren Grat und zur Hüttenspitze
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Der Fels ist größtenteils gut, aber mit einigen Störzonen durchsetzt.
Am Hauptgrat halten wir uns direkt am Grat, obwohl man stets in die Ostflanke ausweichen könnte. Allgemein ist es recht gutmütiges Gelände und weniger ausgesetzt als es von unten den Anschein macht.
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Blick über die Ostflanke zur Kleinen Wechselspitze
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Krxlspaß! |
Kurz vor dem Ausstieg auf das Grasplateau unter dem Gipfelaufbau der Fallbachkarspitze, wo man wieder auf den Normalweg trifft, wartet die Schlüsselstelle in Form eines bauchigen, plattigen Blockaufschwungs mit Handriß (III, Schlaghaken und Schlingenstand oberhalb). Die Stelle läßt sich problemlos direkt am Block oder weitläufiger in der Flanke umgehen.
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Oberhalb der Latsche wartet die Schlüsselstelle, die in der sanft geneigten Flanke umgangen werden kann.
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Joseph am nicht vertrauenswürdigen Schlingenstand direkt oberhalb der Schlüsselstelle, Severin umgeht in der Flanke.
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Oberhalb der Schlüsselstelle mit Blick zum Ausstieg auf das Grasplateaujenseits der Kante.
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Danach erreichen wir das Grasplateau ...
... vor dem Gipfelaufbau der Fallbachkarspitze.
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Rechts der Gipfelfalllinie geht es die Verschneidung hoch.
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Über die oben mit Krampen entschärfte Verschneidung (II) klettern wir das letzte Stück ...
... zum Gipfel der Fallbachkarspitze, an dem wir laut Buch die ersten Besucher in diesem Jahr sind.
Am Gipfel genießen wir unser Vesper bei tollen Aussichten.
... und eruieren bereits nächste Ziele.
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Bettelwurf Osteck
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Fallbachkar und Hohe Fürleg
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Kleiner Bettelwurf bis Roßkopf
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Halltal |
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Erster Eintrag im GB dieses Jahr
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Nach ausgiebiger Pause machen wir uns an den Abstieg durch die Verschneidung ...
... runter zum Grasplateau ...
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Anstieg zum Gipfel der Fallbachkarspitze durch die Westflanke
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... und über den Normalweg ...
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Grasplateau oben rechts, Gipfel Fallbachkarspitze oben links
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... durch die sanfte Rinne ...
... mit neuerdings übersprühten Markierungen (alle wurden nicht erwischt) ...
... runter zum Steinmann mit den Stecken (Verzweigung Normalweg - Südgrat) ...
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Links raus ist die Verzweigung Normalweg - Südgrat erreicht.
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... und über die Nägelwand ...
... in die Wechselscharte.
Aus der Scharte ...
... geht es in fauligem Altschnee die Wechselreisse mehr schlecht als recht runter ...
... zum Steig, der von der Bettelwurfhütte in die untere Reisse mündet.
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Halltal |
Entlang des Weißenbach laufen wir zum Ausgangspunkt aus.
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Rückblick zu unseren beiden heutigen Gipfeln
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Strecke (GPS):12,2 km mit 1.651 hm
Gehzeit: 6,25 h
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