Bei unserer Tour an der Rigelekante fiel mir nebendran mehrfach die klassische Südostkante auf die Westliche Hochgrubachspitze ins Auge - insbesondere kam mir die Kante für den Schwierigkeitsgrad teils recht steil und luftig vor. Da der Fels an der Rigelekante durchweg sehr gut ist und schöne Kletterei bietet, gehe ich für die direkt nebenliegende SO-Kante von ähnlicher Beschaffenheit aus und die Unternehmung ist somit für eine baldige Begehung vorgemerkt. Heute konnte ich mich an einem Traumtagerl von der Richtigkeit meiner Annahmen überzeugen.
Los geht es am "Wanderstartparkplatz" (muhaha) Hüttling über die Graspoint Niederalm ...
... mit ersten Blicken auf das heutige Ziel ...
... am Schleierfall vorbei ...
... zügig die Ackerlhütte passierend ...
... ins Schuttkar unter den Wänden der Hochgrubachspitzen.
Die Hitze hat dem Schneefeld am Einstieg zur "Wie a Klassiker" gut zugesetzt, so dass dieser mittlerweile gut zu erreichen sein sollte.
Für mich geht es heute allerdings weiter auf dem markierten Normalweg der Hochgrubachspitzen hoch. Nach dem ersten schrofigen Aufschwung verlässt man den Steig nach rechts auf eine große Grasterasse, die sich oberhalb einer Stufe über dem Schuttkar erstreckt.
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Rückblick zum Normalweg und über die Querung der ersten Terasse bis zur Rinne |
Man quert die Terasse östlich aufwärts bis zu einer Rinne (2), durch die man die darüberliegende Terasse gewinnt.
Auf der zweiten Terasse steige ich in direkter Linie geradeaus auf den nächsten Aufschwung zu und ersteige diesen an geeigneter Stelle (2). Nun befindet man sich unmittelbar unter der prallen Südwand der Westlichen Hochgrubachspitze und quert entweder über oder unter dem bald folgenden Plattenschild nach Osten ...
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Rechts unterhalb der Bildmitte ist der Kamin |
... zu einem Kamin (2) ...
... durch den man zum Schuttplatz mit den Einstiegen der Rigelekante ...
... und der SO-Kante gelangt (bis hierhin heute genau 2 h). Hier mache ich Brotzeit und wechsele in meine Kletterschuhe ...
... bevor es über Grasschrofen (2) ...
... an nur noch teils grasdurchsetzten Fels in der ersten SL geht. In bestem, plattigem Fels steigt man linkshaltend hinüber zur Kante. Die Kletterei wird mit zunehmender Höhe ausgesetzter, steiler und bewegt sich durchgehend im dritten Schwierigkeitsgrad.
In der zweiten Länge folgt weiterhin linkshaltend bereits die Schlüsselstelle: eine recht steile, plattige Stelle links einer Verschneidung. Die Ausgesetztheit ist beträchtlich, jedoch finden sich sehr gute Griffe, um die Stelle problemlos absolvieren zu können.
Nach der Schlüsselstelle hielt ich mich ein wenig rechts in einen Kaminriß, der die Verlängerung der erwähnten Verschneidung darstellt.
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Rückblick zum Einstieg nach der Schlüsselstelle |
Das Gelände legt sich nun etwas zurück ...
... und geht schließlich in kurzes Gehgelände über.
Zu Beginn der sechsten SL wird ein bauchiges Köpfl ausgesetzt überstiegen ...
... bevor es abermals in Geh- und leichterem Krxlgelände meist direkt an der Kante ...
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Ackerlspitze |
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Rigelekante |
... an den Gipfelaufbau der Westlichen Hochgrubachspitze geht.
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Rückblick über die Kante vom Gipfelaufbau |
Dieser wird die letzten Meter genießend an der Kante erstiegen.
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Die letzten Meter zum Gipfel der Westlichen Hochgrubachspitze |
Nach etwas weniger als einer Stunde stehe ich am Gipfel und genieße bei einer Brotzeit die tollen Ausblicke.
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Blick nach Westen: Tuxeck, Treffauer; Scheffauer, Kleinkaiserl, Sonneck, Ellmauer Halt, Gamshalt, Vordere und Hintere Karlsspitze (vlnr) |
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Regalpspitze |
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Blick nach Osten: Hintere Gamsflucht, Lärchegg, Vordere Gamsflucht, Ackerlspitze (vlnr) |
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Westliche Hochgrubachspitze |
... über steile Schrofen ...
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Regalpspitze und -turm |
... an der Abzweigung auf die Zustiegsgrasterasse vorbei ...
... runter ins Schuttkar ...
... und auf dem Aufstiegsweg ...
... mit Rückblicken zur Kante ...
... zum Parkplatz, wo ich noch ein kühlendes Bad in einer Gumpe des Bächleins nehme.
Die klassische Südostkante bietet sehr schöne Kletterei in herrausragendem Fels. Die Ausgesetzt- und Steilheit ist insbesondere im unteren Teil beachtlich, jedoch lösen sich alle Stellen mit sehr guten Griff- und Trittmöglichkeiten stets wohlwollend auf. Der Zustieg zur Kante ist recht lang und auf den Grasterassen nicht unbedingt leicht zu finden - jedoch wiegt die empfehlenswerte Kletterei dies um ein Vielfaches wieder auf!
Gehstrecke: 11,6 Km mit 1.480 Hm
Gehzeit (ohne Pausen): 5 h
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