Wie die Türme einer Festungsmauer ragen die ausgesetzten Gipfel von Fahnenköpfl, Mitterspitzen und Mitterhorn vom Tal aus betrachtet aus dem grauen Felsmeer der mächtigen Südabstürze des Leoganger Steinbergs empor. Die Überschreitung dieser Gipfel ist eine großartig luftige Bergfahrt mit eindrucksvollen Aus- und Tiefblicken in wunderschöner Landschaft.
Nach dem Sportklettern am Vormittag und dem folgenden Mittagessen wandern wir guter Dinge die wenigen Meter von der Passauer Hütte hinunter zum Einstieg in die Überschreitung am Fahnenköpfl. Dabei haben wir ein 60 m Halbseil, zwei Cams, drei Exen und etwas zu trinken.
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Fahnenköpfl von der Hütte, links wird in den Fels eingestiegen. |
Zunächst geht es einfach (II) über einen Riegel auf das erste Grasband. An geeigneter Stelle wird an Schwachstellen des nächsten Riegels auf das nächsthöhere Grasband aufgestiegen (horizontal zum ersten Aufstieg (III-/III), weiter oben (Bohrhaken) eher III/III+). Auf dem zweiten Grasband wartet nun der Einstieg in den Priesteregger-Kamin (III+).
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Priesteregger-Kamin |
Die Kletterei ist anregend, aber etwas abdrängend und schnell ausgesetzt. Es stecken vier Zwischenhaken.
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Am Ausstieg des Kamins, unten sieh man die beiden Grasbänder des Zustiegs. |
Aus dem Kamin steigt man auf ein schuttiges Band aus, von dem man in den Leoganger Nord Klettersteig einsteigen könnte. So würde man allerdings nicht auf das Fahnenköpfl kommen. Also wandert man das Band bis zum Abbruch in die Südwand nach oben.
Man steht nun unmittelbar unter dem Gipfel des Fahnenköpfls an den letzten Metern der Südkante. Den Einstieg in den Grat versperrt ein ründlicher, glatter Felsblock, weshalb in der Verschneidung zwischen dem Block und dem Gipfelaufbau wenige künstliche Griff- und Trittlöcher in den Fels geschlagen wurden, mit deren Hilfe die luftige Kante leicht gewonnen werden kann.
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Künstliche Griff- und Trittlöcher helfen beim Aufstieg zur Kante. |
Nach wenigen Metern steht man dann bereits am ausgesetzten Gipfel des Fahnenköpfls.
Über eine Platte wird einfach vom Gipfel in Richtung Mitterspitzen abgestiegen.
Der nächste Aufschwung wird auf einem Band in der Nordseite zunächst umgangen, bis man ihn nach wenigen Metern über einen Kamin mit zwei Schlaghaken (III+) gewinnen kann (auf dem Band könnte man abermals zum Leoganger Nord weiterlaufen). Nach dem Kamin steht man unmmittelbar ...
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Birn- und Kuchelhorn |
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Reiteralp |
... unter dem Gipfelaufbau der Westlichen Mitterspitze, die wir über die letzten Meter des Klettersteigs erklimmen.
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Rückblick Fahnenköpfl |
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Fahnenköpfl mit Südkante |
Auf Bändern in der Nordseite wird die Wanderung durch Steinmänner markiert fortgesetzt. Vor dem zweiten Gipfel der Westlichen Mitterspitze wird der Grat wieder gewonnen ...
... und anschließend ...
... auf die Südseite gewechselt. Hier geht es auf einem Latschenband bis zu einer kleinen Verschneidung (III-), über die wieder an den Grat zurückgekrxlt wird.
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Rückblick Westliche Mitterspitze |
Über eine plattige Wandstelle geht es auf die zweite Westliche Mitterspitze ...
... und in der Folge unkompliziert auf die Östliche Mitterspitze.
Von dieser wird einfach, ...
... aber ausgesetzt in die folgende Scharte abgeklettert (II).
Weiterhin weisen Steinmänner an den wichtigen Stellen den Weg, der sich geschickt die Schwachstellen des Übergangs, ...
... mit immer wieder schönen Krxlstellen ...
... und auch über ausgesetzte Bänder in der Nordseite ...
... sucht und schließlich in das Gehgelände unterhalb des Mitterhorns leitet.
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