
Nach der wunderschönen Herbsttour auf das Westl. und Östl. Geislhorn im vergangenen Jahr, möchten Joseph und ich heute die Überschreitung der Geislhörner, inklusive einer kurzen Kletterei auf den Bischof (IV), komplettieren. Allerdings macht uns das eigentlich sonnig vorhergesagte Wetter einen Strich durch die Rechnung, da ausgerechnet die Gipfel der Geislhörner in hartnäckigen Nebel- und Wolkenschwaden stecken. Es ist wie verhext, da wir durch kurzfristig aufreissende Löcher immer wieder sehen können, dass alle anderen Nachbargipfel in der Sonne liegen - so fühlen wir uns heute wie zwei Comicfiguren, über den eine Regenwolke mitzieht. Durch die fehlende Sonne ist es in 2.300 m Höhe sehr frisch und der unter der Woche doch reichlicher gefallene Neuschnee gibt dem ganzen eher einen Touch von ernsthafter Winterbegehung als herbstlicher Genußtour. Eine Besteigung des Bischof fällt eh flach, da keiner von uns Lust auf sichern und warten bei diesen Temperaturen hat. So lassen wir es am Gipfel des Westl. Geislhorns bei diesem bewenden und steigen etwas unzufrieden unverrichteter Dinge ab - auch solche Tage gibt es nach den erfolgreichen Touren der letzten Wochen im Gebirge.
Los geht es am kostenlosen Parkplatz beim Metzger Stolzlechner im Ortsteil Weißleiten von St. Ulrich am Pillersee. Am sehr frischen Morgen sorgt der recht steile Steig zur Schießlingalm zum Glück bald für die richtige Betriebstemperatur.
Noch machen wir uns keine Gedanken über die tiefhängenden Wolken, auch weil sich immer wieder Löcher auftun, die blauen Himmel darüber verheißen.
Bald erreichen wir die Schießlingalm ...
... von der der weitere Aufstiegsweg in der Südflanke normalerweise schön eisehbar ist. Heute sehen wir allerdings nur bis zum Peteralblköpfel.
Durch teils recht enge Latschengassen geht es steil hoch zu dem Schrofenwanderl (Marterl) unter dem Felsaufbau, ...
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Schlechte Sicht nach Westen
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... über dem nach links ...
... in eine weite Rinne gequert wird.
Am Ende der Rinne ...
... queren wir unter den Wänden zurück nach rechts ...
... bis zum ersten Sattel, von dem eine felsigen Rinne mit dem alten Normalweg (Haken, III-) in die darüberliegenden Schrofen leitet. Zum einfacheren Normalweg (I) quert man den Steinmännern folgend hier noch ein Stück weiter unter den Wänden entlang.
Die Rinne beinhaltet nur eine kurze Passage im III. Grad am oberen Ende. Da ein bauchiger Block den direkten Weg durch die Rinne versperrt, wird diese nach rechts etwas abdrängend verlassen.
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Joseph direkt unter dem bauchigen Block
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Kurzeitig finden wir uns über der Wolkendecke ...
... und setzen unseren Weg oberhalb der Kletterstelle ...
... in den darüberliegenden Schrofen und bald einer Rinne rechtshaltend ...
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Über die Wiese geht es in die schattige Rinne in der rechten Bildhälfte und auf den Kopf rechts davon.
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... sowie, nun wieder auf dem Normalweg, den zahlreichen Steinmännern folgend ...
... zu einer brüchigen Scharte fort.
Nach dieser geht es in gutem Fels die diversen, kurzen Aufschwünge ...
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Rückblick zum Bereich der brüchigen Scharte
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Mitterhorn in strahlend blauem Himmel
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... hoch zum Gipfelaufbau.
In der Hoffnung einer baldigen Auflockerung, die sich auch immer wieder anzudeuten scheint, machen wir eine lange Vesperpause.
Als wir keine Lust mehr auf Rumsitzen haben, klettert Joseph noch kurz den IVer Aufschwung, den ich bereits von der letzten Begehung kenne, aus der Scharte Richtung Östl. Geislhorn hoch, um am darüber befindlichen Ringhaken das Ablassen an einer Reepschnur mit Prusikschlinge auszuprobieren.
Da sich die Wolkendecke nicht lichtet und es ungemütlich kalt ist, verspüren wir keine Lust auf den Weiterweg, der Querungen auf den verschneiten, nordseitigen Bändern beinhaltet. So steigen wir ohne Eile auf dem Anstiegsweg, ...
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Brüchige Scharte
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... Joseph in der Flanke in der Nähe des alten Normalwegs, ich auf dem Normalweg (I), ...
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Leicht ausgesetzter Abschnitt auf dem Normalweg unmittelbar vor/nach der Querung zur weiten Rinne
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Auf ca. 2.000 m hängen hartnäckig die Wolken
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Querung zur weiten Rinne
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Aufstiegsweg ("alter Normalweg") in der Bildmitte
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... bei immer besser werdender Sicht ...
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Leoganger Steinberge
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Traunspitzl |
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Geislhorn Südflanke mit Aufstiegsweg zur weiten Rinne oben links
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... zur Jagdhütte, wo wir in der Sonne nochmal Vesperpause machen.
Von dort geht es bei ständiger Sicht- und Wetterbesserung ...
... etwas unzufrieden mit der unglücklichen Tourenwahl runter zum Ausgangspunkt und dem obligatorischen Stau auf der A8 entgegen.
Strecke: 12,5 km mit 1.545 hm (GPS)
Zeit (ohne Pausen): 6 h
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