01.05.19

Kaserkopf (1.281 m) und Augenstein (1.584 m)


Nachdem es in den vergangenen Wochen bereits so ausgesehen hatte, als ob der Frühling sich langsam gegen den lang anhaltenden Winter durchsetzen könnte, kehrte dieser die letzten Tage mit Neuschneemengen von bis zu 50 cm selbst in niedrigen Lagen noch einmal zurück. In dieser Übergangszeit sind niedrige Ziele gefragt, die aber trotzdem einen gewissen Anspruch und vor allem etwas Abenteuer und Individualität bieten. Mit Nico bin ich mit einem Experten dieser Art Touren verabredet und freue mich schon darauf, seinen Vorschlag in den Chiemgauer Alpen zu erkunden.

Los geht es am Wanderparkplatz am nördlichen Ende von Weißbach an der Alpenstraße. Auf einer Forststraße folgen wir der Ausschilderung Richtung Harbach- und Bichleralm.


Im Weißbachtal hängt der Nebel.

Auf der Forststraße geht es zunächst recht weit über die Schwarzachen hoch bis man an einer Verzweigung nach rechts wieder zu dieser runter läuft.


Hier öffnet sich der Blick zum ersten Tagesziel, dem Kaserkopf.


Wenige Meter nach dem Überqueren der Schwarzachen geht es links auf einem Karrenweg von der Forststraße ab.

Der Kaserkopf rückt näher.
Nach einem gutem Kilometer mündet der alte Karrenweg wieder in eine Forststraße Richtung Schwarzachenalm. Diese wird 1,3 km in westlicher Richtung verfolgt, bis ein weiterer Karrenweg südlich abzweigt (z. Z. großes Schneefeld).


Der Karrenweg endet nach wenigen Minuten unvermittelt im Wald und der Steig zum Kaserkopf setzt an diesem Ende mit orangen und blauen Markierungen an.

Beginn des Steigs zum Kaserkopf

Landschaftlich sehr schön und durchgängig gut markiert führt der Steig ...


... über Schneereste in der Nordseite des Kaserkopfs ...


Hinten schaut der Hochfelln durch.

... hoch in den Sattel ...  


Blick auf den Nordostgrat zum Augenstein
... zwischen einem Vorgipfel des Kaserkopfs (Gipfelbuch) ...


Rauschberg
... und dessen latschenbewachsenen, höchsten Punkt.

Blick vom höchsten Punkt des Kaserkopfs zum Augenstein
Augenstein mit Ostgrat, über den wir absteigen.
Weiter geht es auf einem Steig in der Flanke des NO-Grats des Augenstein und an geeigneter Stelle vom Steig weglos auf die Grathöhe. Ab hier beginnt eine permanente Neuschneedecke. Zunächst fast eben, bald steiler ...



... geht es bis zu einem Aufschwung am Grat entlang.

Die Rinne des Aufschwungs ist oben in der Mitte zu sehen.
Da die seichte Rinne des Aufschwungs (I - II) triefend naß ist, beschließen wir diese westlich zu umgehen. Recht steiles Gelände fordert hier zum ersten Mal erhöhte Aufmerksamkeit. Um die Grathöhe hinter dem Aufschwung wieder gewinnen zu können, zwängen wir uns durch sehr dichte, steile und naße Latschen.

Nico im Ausstieg aus den steilen Latschen
Am Grat halten wir uns in der Folge aufgrund einiger Wächten teils eher westlich (rechts) der Grathöhe.


Augenstein Ostgrat unterer Teil
Blick zurück zum Kaserkopf, dahinter der Rauschberg
Kurz unter dem Gipfel des Augenstein

Unter dem Gipfel wird es kurz noch einmal etwas steiler und der Schnee immer tiefer.


Am Gipfel genießen wir die Ausblicke in die tiefwinterliche Nordseite der höchsten Chiemgauer ...

Aibleck, Sonntagshorn, Hirscheck und Vorderlahnerkopf
Bogenhornschneid, Hochgern und Aibleck
Bogenhornschneid vor Reiteralp
Blick über den Augenstein Ostgrat nach Ruhpolding, links der Hochstaufenstock

Nach schöner Gipfelpause steigen wir über den Ostgrat, im Bereich des Gipfels ziemlich steil und aufgrund von Schneerutschen in der Nordflanke Umsicht fordernd, ... 


Blick zum Kaserkopf und dem Nordostgrat des Augenstein
... auf durch Latschenschnitt auf Sommersteig hinweisendem Gelände ...


Rückblick zum Augenstein
Blick zu Hochgern und Hochfelln
 ... ab, bis wir von steilen Felsabbrüchen zum südlichen Ausweichen gezwungen werden. In sehr rutschigem, waldigem, teils schnee-, teils laubbedecktem Gelände ...


... steigen wir runter zu einer Lichtung, über die im Sommer ein Steig verläuft.


Mit Hilfe von GPS folgen wir dem unter Schnee versteckten Steig in nördlicher Richtung  über teils noch recht harte und deshalb erhöhte Aufmersamkeit fordernde Altschneefelder ...


... bis wir eine Forststraße erreichen, die uns bald zum Sulzenstüberl führt. 

Auf weiteren Forststraßen geht es auf dem Anstiegsweg mit schönem Rückblick zum Kaserkopf ...


... runter zum Parkplatz.

Strecke: 17 km mit 1.050 hm
Zeit (mit Pausen): 6,5 h

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