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Sonneck, Kleinkaiserl, Treffauer und Tuxeck |
Die Gipfel des westlichen
Kaiser laßen sich auf wunderschönen Graten mit übersichtlichen
Schwierigkeiten absolut lohnenswert erwandern. Die Überschreitung führt
mich über den Südostgrat auf das Tuxeck
und weiter zum nahen höchsten Punkt der Wanderung, dem Treffauer.
Weglos über dessen Nordgrat runter in die Treffauer Lucke, wo sich der
direkte Übergang zum Kleinkaiserl beeindruckend aufbaut, und ins obere
Schneekar bevor es in der Kleinkaiserl Südwestflanke in tollem,
einfachem Kraxlgelände wieder hoch geht zum Beginn des Sonneck Ostgrats.
Hier erwartet mich in gespenstischer Stimmung am wolkenverhangenen Grat
traumhafte, teils luftige Kraxlei. Ab dem Sonneck überschreitet man in
wunderbarem Gehgelände gewürzt mit einzelnen Kraxlstellen Kopfkraxe und
Hackenköpfe genußvoll bis zum letzten Gipfel des Tages, dem Scheffauer.
Aufgrund der allgemein instabilen Wetterlage mit gewittrigen Nachmittagen eignet sich diese Runde heute besonders, da es an vielen Stellen die Möglichkeit gibt zu verkürzen und abzusteigen.
Los geht es beim Parkplatz am Jägerwirt in Scheffau. Ich wähle am wunderschönen Morgen den Weg über Kaisern ...
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Tuxeck über Kaisern |
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Kopfkraxe und Sonneck (hinten), und Tuxeck |
... weiter zur Kaiserbergalp ...
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Tuxeck mit Südostgrat |
... auf allmählich steilerem Weg hoch Richtung Gruttenhütte.
Noch bevor der Weg die Hütte erreicht steige ich weglos über eine Grastrasse zwischen den Latschen hoch ins Kar unter der Ostflanke des Tuxeck ...
... und im Geröll weiter hoch zum Einstieg des Südostgrats (knapp 1,5 h vom P).
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Mittig der Einstieg zum Tuxeck Südostgrat |
... geht es hoch auf den breiten Rücken des Südostgrats.
In der Folge wandert man landschaftlich sehr schön stets gut markiert zu den ersten ganz leichten Krxstellen hoch.
Der unten breite Rücken verjüngt sich zu einem Grat, ...
... auf dem man teils ausgesetzt ...
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Bei der Latsche kommt man um die Ecke. |
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Blick zur Gruttenhütte |
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Rückblick über den Grat |
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Oben bereits der Gipfel des Tuxeck (links) |
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Rückblick über den Südostgrat |
... erreicht man eine seilversicherte Verschneidung, die mit tollem Fels und gutmütigen Griffen aufwartet (3+ ohne Seil).
Kurz darauf folgt eine feuchte, leicht brüchige, seichte Rinne (laut Topo 3/3+, meiner Meinung nach max. 2/2+), ...
... nach der man auf ein großes Schuttfeld (Vorsicht! Alles was man hier lostritt, fällt zwangsläufig durch die Rinne nach unten auf die Route.) ...
... direkt unter dem Gipfelaufbau des Tuxeck aussteigt.
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Links der Tuxeckgipfel |
In wenigen Metern schöner Kletterei durch einen bereits leicht abgespeckten Kamin mit guten Griffen und Tritten und zum Schluss luftig aus diesem heraus (3+ ohne Krampen) geht es auf das Tuxeck (genau 3 h vom P).
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Blick zum Treffauer |
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Sonneck, Kopfkraxe und Östlicher Hackenkopf |
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Hackenköpfe, Scheffauer und Hintersteiner See |
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Hauptkamm |
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Von Osten zieht es zu! |
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Rückblick zum Tuxeck |
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Treffauer |
... bevor man schnell ...
... bereits den Gipfel erreicht (~ 20 Min. vom Tuxeck).
Hier genieße ich beim Frühstück den schönen Blick nach Westen, wo sich meine weitere Wanderung gut einsehen läßt. Im Osten sieht man wegen der aufgezogenen Wolken nur immer wieder für wenige Augenblicke die Ellmauer Halt.
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Hackenköpfe und Scheffauer |
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Dasselbe Motiv mit der östlichen Wolkenmauer am rechten Bildrand |
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Rückblick zum Tuxeck |
Nach der Pause geht es weiter auf dem bezeichneten Steig Richtung Schneekar ...
... bis zu der Stelle, ...
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An der höchsten Erhebung (im Bild im Vordergrund vor dem Gipfelkreuz des Sonneck) zieht jenseitig der Nordgrat in die Treffauer Lucke hinunter. |
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Nordgrat zur Treffauer Lucke mit Keinkaiserl im Hintergrund |
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Blick nach Osten zum Kaiserkopf und der Rote-Rinn-Scharte |
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Sonneck mit Ostgrat und Kleinkaiserl |
Ab hier geht es weglos (Gehgelände mit Stellen 1 - 2, vor der Treffauer Lucke ausgesetzt) runter ...
... zur Treffauer Lucke. Man hält sich im Abstiegsinn kurz vor der Lucke eher links des Grats. Rechts ist der Abstieg recht ausgesetzt und schwieriger.
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Kleinkaiserl |
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Kleine Halt, Gamshalt und Ellmauer Halt |
Nun stehe ich vor der vorab einzigen Unbekannten der Unternehmung - der direkte Ersteigung des Kleinkaiserls aus der Treffauer
Lucke. Der AV-Führer spricht von Stellen 4- ("Man durchsteigt die ungangbar erscheinende Plattenwand, mit der der Kleinkaiserl zur Treffer Lücke abbricht, direkt von der Scharte aus durch Einrisse und Bänder. Oben ein schiefer Riß (IV-)"). Sollte also machbar sein, hatte ich insgeheim gehofft. Vor Ort betrachtet erkenne ich die mögliche Linie, allerdings überschreitet das gut 50 m hohe, ziemlich senkrechte, teils überhängende Wandl meine Risikobereitschaft heute.
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Aufschwung zum Kleinkaiserl über der Treffauer Lucke |
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Der Aufschwung aus der Lucke betrachtet |
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Oberer, leichterer Teil des direkten Anstiegs zum Kleinkaiserl |
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Ellmauer Halt in einem wolkenfreien Moment |
... die schneegefüllte Rinne runter ins obere Schneekar.
Da der Schnee zu hart für meine leichten Trailschuhe ist, muss ich mich das Schneefeld immer wieder heikel querend in der Randkluft runterarbeiten.
Nach unten raus wird der Schnee weicher und ich kann komfortabel abfahren.
Über ein weiteres Schneefeld quere ich zum plattigen Einstieg ...
... in die Südwestflanke des Kleinkaiserls.
In tollem Fels geht es kurzweilig krxlnd (bis 2) schnell hoch ...
... auf den Verbindungsgrat zwischen Kleinkaiserl und Sonneck ...
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Kleinkaiserl |
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Das Schneekar verschwindet in den Wolken. |
Dieser wird direkt an der Kante genommen, ...
... wo gleich ein Paar Türmchen zu übersteigen sind.
In der Folge geht es anregend in sehr gutem Fels ...
... in teils gespenstischer Stimmung ...
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Rückblick über den Grat |
... einige Türmchen ausgesetzt überschreitend ...
... zum letzten Turm vor dem Gipfel (kurz 3, Schlaghaken), ...
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Rechts oben der letzte Turm vor dem Gipfel |
... vor den letzten Aufschwung hoch zum Gipfel, ...
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Oben bereits der Gipfel |
... in Gehgelände erreicht wird (2,5 h vom Treffauer).
Leider ist die Sicht hier sehr eingeschränkt, ...
... so daß ich mich gleich auf den Weiterweg mache. Nach kurzer Zeit zieht es dann erfreulicherweise wieder auf.
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Auch Treffauer und Tuxeck hängen mittlerweile in den Wolken. |

... Wiesberg ...
... und wunderschöne Wiesenflächen bei leichtem Tröpfeln ...
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Rückblick zu Sonneck, Treffauer und Tuxeck |
Steinmänner weisen zuverlässig den Weg immer weiter direkt am Grat ...
... gewürzt mit leichten Krxlstellen ...
... zum Mittleren Hackenkopf, ...
... nach dessen Überschreitung einen ungangbaren Abbruch umgehend, gut markiert runter gekrxlt wird ...
... in einen großen Kessel, ...
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Der Kessel im Rückblick |
... von wo aus in Schrofen unkompliziert in die Scharte vor dem Westlichen Hackenkopf gequert wird, ...
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Rückblick zur Querung beim Mittleren Hackenkopf |
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Rückblick auf die bisherige Wanderung mit dem Tuxeck ganz rechts außen |
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Kaindlalm und Kufstein mit den verregneten Voralpen im Hintergrund |
... erreicht man nach wenigen Metern den Normalweg zum Scheffauer, der der letzte Gipfel für heute ist (knapp 2,5 h vom Sonneck mit Vesperpause auf dem Westlichen Hackenkopf).
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Hintersteiner See und Zettenkaiser |
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Rückblick |
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Zahmer Kaiser |
... über die Steiner Hoch- und Niederalm, ...
... die Hinterschießlingalm und Schießling ...
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Zettenkaiser und Scheffauer |
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Tuxeck, Treffauer, Kleinkaiserl und Sonneck |
Die Überschreitung vom Tuxeck bis zum Scheffauer bietet alles, was das Bergsteigerherz begehrt: wunderschönes Wandergelände, ansprechendes Krxln in bestem Kaiserkalk, ausgesetzte Grate und einsames Gehgelände mit herrlichen Tief- und Fernblicken. Aufgrund der Länge der Tour bleibt genug Zeit, um dies alles intensiv aufsaugen und genießen zu können. Diese Runde wird mir lange in bester Erinnerung bleiben und ich kann sie nur uneingeschränkt weiterempfehlen - sofern man sich der anzutreffenden Schwierigkeiten bewußt ist und diese beherrscht.
Gehstrecke: 20,4 Km mit 2.200 Hm
Gehzeit: 10 h
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