Der Hochfelln entsendet nach Osten einen beinahe 7 km langen Kamm, der sanft Richtung Ruhpolding hinabstreicht. Der Kamm bietet in seiner Länge wohl eine der längsten Kammwanderungen in den bayerischen Alpen und außerdem dank der im Kamm befindlichen kleineren felsigen Gipfelchen - Haßlberg und Poschinger Wand - einige kurze Krxlmöglichkeiten. Diese ließ ich heute aufgrund der Verhältnisse - Neuschnee und Eis - aus und genoß stattdessen die winterliche Kammwanderung, die bei derzeitigen Verhältnissen problemlos möglich ist. [Update 14.12.2017: Aufgrund des Kommentars von Klaus, möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass der beschriebene Steig über die Strohnschneid durch ein Überwinterungsgebiet von Schnee-/ Hasel- und Birkhuhn führt. In den Wander- bzw. Schi- und Schneeschuhtourenkarten vom DAV ist dieses Gebiet als Wald-Wild-Schongebiet ausgewiesen und sollte unbedingt gemieden werden.]
Los gehts beim P an der Staudigelhütte auf asphaltierter Straße vorbei an den Häusern der kleinen Gemeinde Haßlberg ...
![]() |
Der Ostkamm des Hochfelln hinter den Häusern von Haßlberg |
... bis zum Abzweig von der Straße ...
![]() |
Der Fuß des Ostkamm wird angepeilt. |
... und dem Klettergarten im Steinbruch des ehemaligen Marmorabbaus bis zum Fuß des Kamms. Von hier geht es kurzweilig in angenehmer Steigung durch den Wald ...
... immer direkt auf der Kammhöhe.
Nordseitig geht es an den Wänden des Haßlberg vorbei, ...
... an deren Ende wieder steil zurück auf die Kammhöhe.
Über eine Lichtung kreuzt man etwas absteigend ...
... den Normalweg des Hochfelln von Ruhpolding und hält sich weiter am Kamm.
Abermals geht es im Wald aufwärts, bis unter die Poschinger Wand, die südlich umgangen wird.
Nach der Poschinger Wand läuft der bis hierhin breite Rücken zu einem Grat zusammen, ...
... auf dem es weiter bis zum Gipfel des Strohnkopf geht.
Ab hier geht es auf einem guten Kilometer Länge durch Latschen. Es es ist eine gute Gasse ausgeschnitten, die jedoch wegen den mit Schnee beladenen Äste wesentlich schmaler ausfällt als im Sommer.

![]() |
Erleuchtung! |
... trifft man gute 100 hm unter dem Gipfel auf den Weg von der Bründlingalm. Im hier schon etwas tieferen Schnee wühlt man sich die letzten Meter auf einem breiten Rücken nach oben.
Die paar Tourengänger am Gipfel schauten mich bei meiner Ankunft ob fehlender Brettl ungläubig an. Die Stimmung war so oder so fantastisch!
![]() |
Hochgern |
![]() |
Der begangene lange Ostkamm |
Für den Abstieg gibt es auch einige schöne Optionen - insbesondere über die von Ost nach West Richtung Hochfellngipfelaufbau ziehenden Schneiden oder auch durch die zwischen den Schneiden liegenden schattigen Täler. Ich entschied mich für den ausgeschilderten Weg über die Thoraualm. Man verfolgt zunächst den Verbindungskamm zum Weißgrabenkopf Richtung Süden ...
![]() |
Weißgrabenkopf |
... und biegt dann am Schild ...
... nach Osten Richtung Alm ab.
Der Weg im kalten Tal zieht sich etwas, ...
... ist bei Schnee aber wesentlich angenehmer, da gelenkschonender, als im Sommer.
Ereignislos stößt man so kurz vor dem Parkplatz bei der Glockenschmiede auf den Anstiegsweg ...
... und die Runde schließt sich.
Die Tour über den langen Ostgrat des Hochfelln ist eine meiner Lieblingswanderungen. Im Winter ist man bis auf den Bereich am Gipfel mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einsam unterwegs. Die Schwierigkeiten sind moderat, einzig auf vereiste Stellen unter dem Neuschnee und rutschige feuchte Felsstellen sollte geachtet werden. Wichtig ist auch eine wasserfeste Jacke für den Abschnitt durch die Latschen. Bei anderen Schneeverhältnissen ist u.U. auf Lawinengefahr beim Abstieg Richtung Thoraualm oder Nesslauer Alm zu achten. Insgesamt eine sehr lohnende Unternehmung, die man aber im Winter unterlassen sollte, da sie durch ein Wild-Wald Schongebiet verläuft!
Gehzeit (ohne Pause): 4,5 h
Strecke: 14,9 km mit 1.130 hm
1 Kommentar:
Die Tour über den langen Ostgrat ist im Winter deshalb so einsam, weil sie genau durch das Wild-Wald-Schongebiet der Strohnschneid führt. Also, nicht nachmachen!
Servus, Klaus
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.