Es geht wieder los! Die Neugier treibt uns ins Karwendel, das sich nun endlich doch weitgehend seines Winterkleides entledigt hat. Und so nehmen wir uns heute die einsame Rauhkarlspitze über deren brüchige SW-Flanke vor.
Los gehts mit den Radln von Scharnitz ins Hinterautal hinter, Depot an der Kastenalm. Dort geht es zu Fuß gemütlich den Fahrweg Richtung Rossloch weiter. Dort, wo der Weg das erste Mal nah an den Moserkarbach heranführt, nicht sofort das ausgetrocknete Bachbett überqueren, sondern auf dem Fahrweg noch wenige Minuten weitergehen. Bald sieht man auf der anderen, jetzt wasserführenden Bachseite eine deutliche breit ausgeschnittene Gasse.
Diese nehmen wir und gelangen auf ebenem Pfad zu einer Feuerstelle. Dahinter biegt der Pfad ins Moserkar nach links ab.
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Blick in das wunderschöne, morgendliche Moserkar |
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Joseph vor der Reps Nordflanke |
Der Weg ist in sehr gutem Zustand und leitet uns ohne Schwierigkeiten zur Kreuzung der Bäche vom Moserkar und Großen Kühkar.
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Sonnenspitzen NW-Flanke |
Wir überqueren den Moserkarbach und folgen einem steilen Latschenpfad Richtung Nordwesten. Auch dieser Pfad ist in gutem Zustand und im gelegentlichen Abgleich mit der Karwendelkarte nicht zu verfehlen.
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Blick hinauf zum Ausläufer des Südgrats des Unbenannten Gipfels, P. 2526 |
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Blick aus dem Moserkar zur Gleiersch-Halltalkette links noch verdeckt vom Reps |
Am Ausläufer des Südostgrats des Unbenannten Gipfels P. 2526 m spuckt uns der Pfad ins beginnende Rauhkarl aus.
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Rechts Rauhkarl-, links Kaltwasserkarspitze. Zum Einstieg in die SW-Flanke stiegen wir gerade bis zu den Abbrüchen des Südgrat der Rauhkarlspitze auf und querten dann nordwestlich direkt an den Felsen entlang über die sichtbaren Schneefelder hoch Richtung Scharte zwischen Kaltwasserkar- und Rauhkarlspitze |
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Kaltwasserkarspitze Südgrat |
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Sonnenspitzen |
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Gleiersch-Halltalkette |
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Rückblick durchs Moserkar |
Zunächst steigen wir nordwestlich hinauf ins Rauhkarl und halten uns später gen Nordosten auf einem deutlichen Rücken im Kar, der Richtung Westliche Moserkarscharte zieht. Wir bleiben möglichst lange auf dem Rücken (ca. bis auf 2340 m) um kraftsparend über Altschnee und Schutt waagrecht nach links zum Fuß des Südgrats der Rauhkarlspitze queren zu können.
Der komplette Südgrat wäre übrigens auch mal eine interessante und mit Sicherheit die festeste Variante auf die Rauhkarlspitze. Dafür vermutlich schwieriger zu klettern.
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Möglicher Südgrateinstieg |
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Unbenannter Gipfel P. 2526 |
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Lafatscher Joch |
Unter den Felsen steigen wir am rechten Rand des kesselförmigen oberen Karbodens nach links (Nordwesten) aufwärts.
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Erste Einstiegsmöglichkeit in die SW Flanke - zu steil! |
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Der Graue Kamin zeigt sich etwas links der Bildmitte. |
Bei einer von unten verhältnismäßig wenig steil aussehenden Flanke (ca. 2440 m) steigen wir in die Felsen ein. An geeigneter Stelle suchen wir uns einen Weg über die doch beachtliche Randkluft des Altschneefeldes. Gleich zu Beginn plattig und relativ griffarm (III-), geht es wenige Meter über den Fels direkt empor.
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Überblick über SW-Flanke mit unserem Einstieg im linken Drittel, Höhe Bildmitte |
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Einstieg zur SW-Flanke |
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Rückblick über die ersten Meter in der SW-Flanke der Rauhkarlspitze |
In der Folge halten wir uns über Schutt und mehrere brüchige Absätze tendenziell gegen links. Hinter einem waagrechten Felsriegel mit gelbem Gestein überwinden wir ein kurzes Wandl (schwierigste Stelle, brüchig, III-) Der Felsriegel ist auch aus dem Rauhkarl gut zu erkennen.
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Hinter diesem Riegel wartet die schwierigste Kraxlstelle |
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Blick zu Grauem Kamin (links unten) und Ostgrat der Kaltwasserkarspitze. Ganz rechts erahnt man die Scharte zwischen Rauhkarl- und Kaltwasserkarspitze. |
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SW-Flanke der Rauhkarlspitze |
Nach dem Wandl halten wir uns weiter links aufwärts, bis wir rechts neben einem auffälligen, schmalen, hochaufgerichteten Turm den Westgrat der Rauhkarlspitze erreichen. Wenig unterhalb der Grathöhe geht es über vorsichtgebietendes, brüchiges und schuttiges Gelände hinauf zum Westgipfel der Rauhkarlspitze.
Von dort unschwierig über den fast waagrecht verlaufenden Grat zum Ostgipfel. Wir rasten ausgiebig und saugen die Bergwelt um uns herum auf.
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Gipfelblick zu Bettelwürfen, Speckkarspitze und Lafatschern |
Ich steige vom Ostgipfel über die sanfte Südostflanke des Gipfels ab ...
... und umrunde die gesamte Südseite der Rauhkarlspitze bis ich auf dem bereits bekannten Anstiegsweg über die Altschneefelder kurz unter dem grauen Kamin wieder auf Joseph treffe.
Gemeinsam fahren wir im westlichen Teil des Kares schnell über Schnee und Schutt ab.
Auf 1980 m betreten wir wieder den Pfad durch die Latschen und gehen auf dem gleichen Weg hinab ins Tal.
Gehstrecke: 12,5 Km mit 1.480 Hm
Zeit (mit Pausen): 8 h
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