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Turmfalk und Laliderer Falk |
Der Laliderer Falk ist mit 2.428 m der höchste Gipfel der Falkengruppe. Er wird üblicherweise aus dem Blausteig- oder Falkenkar begangen, wobei beide Routen einen relativ langen Zustieg von den Parkplätzen im Rißtal erfordern und der Gipfel nicht ohne etwas Kraxelei zu haben ist. Aus diesen Gründen ist der Laliderer Falk ein relativ selten besuchter Gipfel. Jedoch lassen sich die beiden genannten Anstiege zu einer Überschreitung kombinieren, die absolut lohnenswert ist.
Los geht es am frühen Morgen am Eingang zum Laliderer Tal, ...![]() |
Blick auf das Tagesziel am Morgen, der Laliderer Falk |
... in das man ca. 3,5 km in südlicher Richtung hinein wandert. Bald kreuzt der Forstweg den Laliderer Bach und man erreicht die Weidefläche der Gumpenalm.
Zur Rechten bauen sich eindrucksvoll die Ostflanken von Toten-, Turm, Laliderer und Steinfalk auf, ...
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... während links die NW-Wand des Gamsjochs zu beeindrucken weiss.
Nach der gemütlichen Wanderung bis zur Gumpenalm, geht es bei dieser zur Rechten weglos in einem breiten Bach-/Geröllbett an die Wände ...
Es gilt nun den Steilaufschwung des Wasserfalls zum unteren Boden des Blausteigkars zu gewinnen.
Der Fels ist bestens fest und meist gutgriffig (einige Stellen mit abwärts gerichteten Griffen). Ich entschied mich für eine Route auf der Rippe direkt neben dem Wasserfall (Stelle III-).
Weiter oben legt sich das Gelände zurück und man folgt dem Bachlauf in einfacher Krxlei, bis man diesen nach links überquert.
Gradeaus zieht das Bachbett zum NO-Grat und der Ostrampe des Laliderer Falk empor.
Der weitere Anstieg erfolgt über schöne Platten etwas rechts haltend nach oben.
Nach den Platten durchschreitet man auf wenigen Metern und sehr breiten Gassen die paar wenigen Latschen ...
... und gelangt so an das trockene Bachbett, das aus dem oberen Blausteigkar herunter kommt. Ab hier ist der Weg somit vorgegeben.
Nach oben wird das Gelände immer blockiger und angenehmer zu gehen.
Bald öffnet sich der weite Kessel zwischen Steinfalk und Laliderer Falk ...
... und man hält sich nach der Umrundung des Südgratansatzes des Laliderer Falk am besten rechts an den Wänden des Selben.
Nun steuert man den Einstieg zur Sprungrinne an (beim kleinen Schneefeld), ...
... die zwischen der plattigen Südwand und der Westflanke des Südgrats bis knapp unter den Gipfel des Laliderer Falk führt.
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Blick auf die andere Seite des Kars zum Steinfalk |
Es ist empfehlenswert auf der ostseitigen Begrenzungsrippe der Rinne einzusteigen - nicht nur wegen des massigen Altschneefelds zu Beginn der Rinne -, ...
... sondern hauptsächlich weil der Fels hier sehr Spass zu klettern macht.
Nach einiger leichterer Krxlei (bis II) gelangt man zu einem flacheren grasigen Teil unterhalb eines großen Felsblocks.
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Der Blick zur Hauptkette wird frei |
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Steinfalk vor Herzogkante |
Die Sprungrinne führt links des Blocks weiter nach oben, ...
man kann jedoch auch durch einige Verschneidungen rechts herum ...
... über schöne Platten ...
... und einen gutgriffigen, steilen Aufschwung aufsteigen.
Oben quert man dann über Platten auf den Südgrat und ...
... ersteigt den folgenden Aufschwung durch eine Rinne auf der Ostseite des Grats (rechts).
Danach befindet man sich in Gehgelände auf dem Südgrat, ...
... durchsetzt mit kurzen, einfachen Aufschwüngen, ...
... und erreicht bald den Gipfel des Laliderer Falk. Ein herrlicher Blick in alle Richtungen belohnt für die Mühen des Anstiegs.
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Laliderer Falk Nordgipfel |
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Risser und Kleiner Falk |
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Kaltwasserkar-, Birkkar- und Ödkarspitzen |
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Laliderer Wände mit Herzogkante |
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Gamsloch links (Vordergrund), Eiskarl- und Spritzkarspitze (zentral) |
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Tiefblick zur Gumpenalm |
Den Abstieg vom Haupt- Richtung Nordgipfel nahm ich nach wenigen Schritten Richtung Norden in der Westflanke in Angriff. Man steigt in hier leider brüchigem Gestein einige Meter ab ...
... und quert dann ...
... in die Scharte zwischen den beiden Gipfeln nach Norden. Auf der Südseite des Nordgipfels führt ein Band einfach aus der Scharte auf die Ostseite des Nordgipfels. Man erkennt dieses Band bereits deutlich vom Hauptgipfel aus und gelangt über dieses schnell und unschwierig ...
... auf den Nordgipfel.
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Turm- und Totenfalk vom Nordgipfel |
Von diesem geht es bröselig die weite Flanke zur Scharte vor dem Turmfalk hinab. Ich entschied mich gegen einen Versuch diesen direkt von Süden zu ersteigen, obwohl der mögliche Weg durch eine Rinne auf der Ostseite deutlichst vorgegeben ist. Die Unklarheit über den Abstieg ins weit unten liegende Falkenkar, der von hier aus gehörig respekteinflössend schien, und die Anstrengung des bisherigen Wegs ließen mich die Entscheidung, den Turmfalk lieber in Zukunft mal zu besuchen, schnell treffen.
Ich querte in Folge entlang den Wänden des Turmfalks in der Westflanke auf deutlichen Pfadspuren ...
... bis in die Scharte zwischen Turm- und Totenfalk und von dort schnell auf Letzteren
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Totenfalk Nordgipfel |
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Risser und Kleiner Falk |
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Turmfalk und Laliderer Falk |
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Rißtal mit Schaufel- und Bettlerkarspitze rechts |
Aus der Scharte zwischen Turm- und Totenfalk geht es auf einer grasigen Rippe geradeaus nach unten.
Man kommt dann zu einigen Latschen und fängt hier an sich rechts zu halten. Vereinzelt findet man Steinmänner. Ziel ist der linke Rand (Latschen) eines großen Schuttplatzes direkt über den Abbrüchen ins Falkenkar.
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Abstiegsgelände im Rückblick |
Von dort quert man ganz einfach waagrecht kareinwärts bis auf den Boden des Falkenkars, ...
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Man quert von links im Bild auf die Geröllzunge |
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LF Nordwand |
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Risser Falk |
... das man in seiner Mitte auf einem mit Steinmännern gut markierten Steig ...
... bis zum Wasserfall am Eingang des Kars hinabsteigt.
Man bewegt sich bei dieser Tour größtenteils abseits markierter Wege in absoluter Einsamkeit in häufig unübersichtlichem Gelände. Ab der Steilstufe beim Wasserfall ist man - bis auf einige Stellen in der Sprungrinne - während der gesamten Tour der Sonne ausgesetzt. Am Wasserfall bietet sich auch die letzte Möglichkeit vor dem Falkenkar, die Trinkflaschen zu füllen. In der Sprungrinne herrscht sehr hohe Steinschlaggefahr. Gamsen schossen einige Male große Brocken zu mir runter, so dass ich einen Helm dringend empfehlen muss. Leider schwenkt die Gesteinsqualität in dieser Gehrichtung im Abstieg in das komplette Gegenteil zu den Kletterstellen im Aufstieg um, so dass man weiterhin stets konzentriert bleiben sollte.
Jenseits dieser Anforderungen erwarten einen wirklich schöne Kletterei im Aufstieg zum Laliderer Falk in bestem Fels und wundervolle Impressionen in der einmaligen Falkengruppe. Die Anforderungen müssen dabei je nach gewählter Route bis auf eine kurze Stelle III- beim Wasserfall den II. Grad nicht überschreiten. Insgesamt eine sehr lohnende Unternehmung, die ich eher für etwas kühlere Tage empfehlen würde.
Gehzeit (ohne Pausen): 10 h
Strecke: 17 km mit 1.600 hm
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