02.01.22

Winterüberschreitung des Blaubergkamms

Zunächst möchte ich allen Lesern meines Blogs ein gutes und gesundes neues Jahr 2022 wünschen - auf viele inspierende Touren und allzeit wohlbehaltene Heimkehr!

Die Überschreitung des Blaubergkamms im Winter steht schon sehr lange auf meiner Wunschliste. Jedoch lag meist soviel Schnee, dass das "Post-holing" am Sattel zwischen Schildenstein und Wichtelplatte derart viel Zeit fraß, dass an eine komplette Begehung des Kamms in einer vernünftigen Zeit nicht zu denken war. 

Da der Winter 2021/22 den Bergen bisher nicht allzuviel Schnee bescherte, möchte ich heute einen neuen Versuch starten, obwohl momentan die Motivation für Bergunternehmungen - ehrlich gesagt - nicht sehr hoch ist. So bereite ich am Vorabend nichts vor, sondern mache den Aufbruch von der Stimmung am Morgen abhängig. 

Dass die wunderschöne Überschreitung, die in der klaren Luft im Winter mit herrlichen Fernblicken nochmal deutlich lohnender ist, heute trotz späten Aufbruchs stressfrei gelingt, liegt vor allem an den (beinah) frühlingshaften Verhältnissen im kalendarischen Winter. So bin ich nach der absolvierten Wanderung sehr froh, aufgebrochen zu sein und einen hervorragenden Tag in den Bergen erlebt haben zu dürfen, der am Ende des noch jungen Jahres mit Sicherheit zu den schönsten selbigens gehören wird. 

An der Abzweigung zum Parkplatz der Siebenhütten bin ich heilfroh die Karawane Richtung Achenpaß endlich verlassen zu können. Nur wenige Autos stehen hier, vermutlich hauptsächlich von Loipennutzern. Um kurz vor 10 Uhr starte ich bei frostigen Temperaturen auf der vereisten Forststraße ....

... zu den ruhenden Siebenhütten.

Ich entscheide mich für die Laufrichtung gegen den Uhrzeigersinn, da ich die Querung in den steilen Schrofen der Nordflanke der Halserspitze als kritischste Stelle der Überschreitung bewerte. In Unkenntnis der Schneeverhältnisse in der Flanke möchte ich die Stelle zu Beginn der Überschreitung absolvieren. Also folge ich der Beschilderung und passiere bald die Hohlensteinalm. Weiter geht es in mäßiger Steigung bis zum Ende des Zwieselgrabens, ...


... wo der Weg bald nach rechts abbiegt und nun an Steigung gewinnt. In vielen Serpentinen geht es hoch zum Weissenbachkopf, ...

... wo ich erstmals einen Blick auf die Halserspitze werfen darf.

Frohen Mutes geht es bei tollen Bedingungen in vorhandener Trittspur weiter ...



Blick rüber zum Risserkogel

Roß- und Buchstein rechts, und Schildenstein, letzter heutiger Gipfel, links

... an der Wenigberghütte vorbei ...


... geht es nun in freiem Gelände ...


Blick in die Heimat

Schattlahnerkopf

... durch gute Latschengassen ...


Die Gipfel der heutigen Überschreitung

... an den finalen Aufschwung zur Halserspitze. Hier lege ich die mitgetragenen Steigeisen an.

Nach einem kurzen, steileren Stück am Nordgrat quert der Steig nach rechts in die Flanke hinaus.

Der direkte Weg am Grat, an dessen Ende bereits das Gipfelkreuz runtergrüßt, wäre mit Sicherheit recht umkompliziert möglich, ...

... aber ich folge der guten Spur in der Flanke, in der bald eine steile, weite Rinne gequert wird. Dies ist die heikelste Stelle der Unternehmung, in der die Schneeverhältnisse passen sollten.

Rückblick Rinnenquerung

Tegernsee und Risserkogel

Roß-/Buchstein und Benediktenwand

Es wird weiter in der sich nun zurücklegenden Flanke gequert ...

... bis man bald den Grat westlich der Halserspitze erreicht. Hier öffnen sich die Blicke nach Süden, in denen der Guffert das Sichtfeld dominiert.


Blick nach Osten

Zur Halserspitze sind es nur noch wenige Minuten.

Am einsamen Gipfel mache ich Pause und genieße die herrlichen Blicke in alle Richtungen.

Die weitere Überschreitung

Voralpen

Tegernsee, München und Risserkogel

Im Mittelgrund zieht von links der Lapbergkamm bis zum Schinder (ganz rechts), eine Wanderung die ich bei viel winterlicheren Verhältnissen ein paar Tage später unternehmen werde.

Blick nach Osten mit dem Hochstaufenstock mittig

Großglockner und - prominenter - Großvenediger

Guffert mit Unnutzen

Karwendel

Gipfelkreuz Halserspitze


Tegernsee

Achental

Nach der Pause setze ich entspannt meine Wanderung fort und genieße bei tollen Wolkenlichtspielen das Wandeln am Grat.



Über den Karkopf ...


Rückblick Halserspitze

Rückblick Kar- und Halserspitze

Blaubergkopf voraus

... und den Blaubergkopf ...

Gipfel Blaubergkopf

Rückblick Halserspitze


Blaubergschneid, Wichtelplatte und Schildenstein

... geht es zur ...

... Blaubergschneid ...

... und weiter ...



... zur ...




Voralpenberge

Achental

Rofan

Rückblick zur immer weiter in die Ferne rückenden Halserspitze

... Wichtelplatte.




Von dieser ...

... geht es in grader Linien

... runter zur Blaubergalm und ...

... über den teils aperen Sattel ...

... im Gegensatz zu manchen Vorjahren völlig problem- und anstrengungslos ...



Rückblick über die zurückgelegte Kammwanderung

Blauberge mit Guffert

... auf den Schildenstein.

Hier mache ich nochmals eine Pause ...

Unnutze mit Karwendel

Platteneck und Karwendel

Benediktenwand und Roß-/Buchstein

... bevor ich über gut gangbaren Schnee ...

... über die Gaißalm ...

... zufrieden zurück zum Ausgangspunkt absteige.

Gehstrecke (GPS): 19,7 km mit 1.523 hm
Gehzeit: 6,75 h

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